Praxis- und Berufsschulstufe

Aufgaben und Ziele

Ziel der Praxis- und Berufsschulstufe ist es, die Schülerinnen und Schüler auf das Leben nach Beendigung der Schulzeit vorzubereiten. Wichtig sind hierbei insbesondere die Vorbereitung auf das Arbeitsleben nach der Schulzeit und weiter Themen wie Wohnen, Freizeit usw.
Schülerinnen und Schüler mit schwerer Mehrfachbehinderung werden auf die Eingliederung in Förder- und Betreuungsgruppen vorbereitet.

Der Besuch der Praxis- und Berufsschulstufe dauert in der Regel drei Jahre und dient der intensiven und sehr individuellen Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die nachschulische Berufs- und Lebenssituation. Die bereits in der Grund- und Hauptstufe angestrebten Ziele einer größtmöglichen Selbstständigkeit und Selbstbestimmung  bleiben erhalten. Weiter ist der Aufbau einer realistischen Selbsteinschätzung und eine Überprüfung eigener Wunschvorstellungen bezüglich nachschulischer Arbeits- und Lebensperspektiven besonders wichtig.

1. Lebenspraktische Orientierung des Unterrichts

Lesen, Schreiben und Rechnen und der Umgang mit dem Computer ist für eine Reihe von Schülerinnen und Schülern zentraler Unterrichtsinhalt. Diese Bereiche sind in der Praxis- und Berufsschulstufe schwerpunktmäßig in den Unterricht zur Vorbereitung auf Arbeit und Leben eingebunden. „Lesen Lernen“ kann dann heißen, die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrsystems lesen zu lernen oder „Rechnen lernen“ bedeutet, mit Taschengeld umgehen oder ein Konto führen zu können.

Der Unterricht wird durch den Leitgedanken „Soviel Selbständigkeit wie möglich, aber auch soviel Hilfe wie nötig“ geprägt.

Neben der Vorbereitung auf eine berufliche Eingliederung durch vielfältige Praktika gehören dazu Unterrichtsinhalte aus den Bereichen Kommunikation, Konfliktfähigkeit, Aufbau sozialer Netzwerke, Verhalten in der Öffentlichkeit, Gesundheit und Körperpflege, Sexualität und Partnerschaft, Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung, Mobilität (öffentliche Verkehrsmittel benützen), Wohnen, Einkaufen, Ernährung und Freizeitgestaltung.  Die Umsetzung dieser Inhalte wird im Unterricht und auch im Rahmen von Aufenthalten in der Trainingswohnung erprobt, d.h. an mehreren aufeinander folgenden Tagen organisieren die Schülerinnen und Schüler ihren Alltag so weit wie möglich selbst.

Eine Besonderheit ist eine Schülerarbeitsgruppe mit dem Namen ProjektArbeit der drei Stuttgarter Schulen für Geistigbehinderte und der Margarete-Steiff-Schule. Schülerinnen und Schüler dieser vier Schulen haben in der Arbeitsgruppe die Möglichkeit, ihre Arbeitstugenden im Hinblick auf Nischenarbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt an weitgehend realen Arbeitsaufträgen zu erproben (Gartenarbeiten, Malerarbeiten).

2. Unterrichtsorganisation

Neben Klassenunterricht ist projektartiger Unterricht  ein fester Bestandteil im Stundenplan der Praxis- und Berufschulstufe. Der Unterricht in den Projekten (Hauswirtschaft, Werken und Technik, Druckerei, Computeranwendungen, Mobilität, ...), sowie in den Fächern Sport, Schwimmen, Musik und Kunst findet klassenübergreifend statt. In diesen Stunden werden die Klassenverbände aufgelöst und  schwerst mehrfachbehinderte Schülerinnen und Schüler werden mit Schülerinnen und Schülern der anderen Klassen gemeinsam unterrichtet. Diese Form der innerschulischen Kooperation ermöglicht den Jugendlichen vielfältige Begegnungen und gemeinsam Erfahrungen zu machen.

3. Zusammenarbeit mit Partnern

Im Übergangsbereich von der schulischen in die nachschulische Zeit ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit und das Einbeziehen aller an diesem Prozess Beteiligten notwendig. Zwischen den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern, allen pädagogischen Kräften, der Schulleitung, der Agentur für Arbeit, den nachschulischen Institutionen in Bezug auf Arbeiten, Wohnen und Freizeit und den Kostenträgern findet eine enge Kooperation und ein intensiver Austausch bei allen Überlegungen zu nachschulischen Perspektiven statt. In regelmäßig stattfindenden Berufswegekonferenzen treffen sich alle an diesem Prozess Beteiligten, tauschen sich über Wünsche, Ziele und Möglichkeiten aus und finden so den bestmöglichen Weg für jeden Jugendlichen.

Regelmäßige Informationsveranstaltungen für Eltern und Schülerinnen und Schüler sind ein weiterer Baustein für einen gut vorbereiteten Übergang vom schulischen in den nachschulischen Lebensabschnitt.

Grundstufe

Die ersten Jahre ihrer Schulzeit verbringen die Kinder in der Grundstufe.

Hauptstufe

Die Hauptstufe dauert von Klasse 5 bis Klasse 9.

Praxis- und Berufsschulstufe

Die Praxisstufe bereitet Schülerinnen und Schüler auf ihre nachschulische Situation…

SMB

Unser Verständnis schulischer Förderung bei Kindern mit schwersten Behinderungen.

Bewegungsförderung

Bei Schülern mit eingeschränkter Mobilität hat Bewegungsförderung hohe Bedeutsamkeit.

Lernbegleiter

Der Lernbegleiter möchte eine individuelle Langzeitdokumentation für jeden Schüler…

Unterrichtsbeispiele

Beispielhaft schildern wir Unterricht in verschiedenen Fächern und Bildungsbereichen.