Hoffnungsbären in der Mädchen AG 22/23

Im Schuljahr 2022/2023 nahm die Mädchen AG bei einem ganz besonderen Projekt teil: Plüschbären gestalten, danach verschenken und dadurch Hoffnung spenden.

Norbert Nauen, Projektverantwortlicher der Hoffnungsbären (www.die-hoffnungsbaeren.de), brachte gemeinsam mit seiner Frau Angelika für jedes Mädchen aus der AG einen circa 20 cm großen, flauschig süßen Stoffbären an die Schule. Die Mädchen waren direkt begeistert.

Ihre Aufgabe war es nun, jeden Bären individuell zu gestalten um ihn später einem anderen Menschen zu schenken. Damit soll Hoffnung und Anteilnahme weitergegeben werden an Personen, die in Not sind oder denen es nicht so gut geht wie einem selber.

Zuerst fertigten die Schülerinnen Entwürfe an. Sie hatten viele Ideen und brachten diese mit Stiften auf Papier. Dann wurde gemeinsam überlegt, wie die Ideen umgesetzt werden können. Der Kunstmaterialraum wurde genau unter die Lupe genommen: Nähmaschine, Perlen, Stoffe, Borden, Fingerfarben, Nadeln, Schnüre und weiteres wurden aus den Regalen geholt. Es lag eine hohe Motivation und Begeisterung in der Luft. „Besonders war für mich Kreativität und Elan der Kids zu erleben,“ so Norbert Nauen.

Zwischendurch wurde besprochen, für wen die Bären später sein könnten. Die Ideen der Mädchen: arme oder kranke Menschen, für das Baby meiner Schwester, oder kann ich meinen Bären vielleicht doch behalten? Die Mädchen identifizierten sich schnell mit ihrem jeweiligen Bären und schlossen diesen ins Herz. Es kündigte sich an, dass es ein schwieriger Abschied werden würde. Doch noch war es nicht so weit.

Die Mädchen schnitten ihre Stoffe zu, fädelten Perlen für Ketten auf, nähten Ohrringe an, bedruckten Stoffe mit Fingern und Stempeln oder drehten Schnüre zu Kordeln für Gürtel. Immer eine durfte mit Frau Ackermann an die Nähmaschine. Das war etwas ganz Besonderes. Hohe Konzentrationsfähigkeit, Auge-Hand-Fuß-Koordination, Feinmotorik, Sorgfalt und Geduld wurden geschult.

Die Mädchen erfuhren sehr viel Selbstbestimmung, da sie fast jede Idee umsetzen und sich ausprobieren durften. Aber sie halfen sich auch viel gegenseitig und entwickelten ihre sozialen Kompetenzen weiter.

Am Ende entstanden diese wunderbaren, individuellen Bären.

 

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Über Herrn Nauen entstand der Kontakt zum Pflegezentrum Paulinenpark im Stuttgarter Westen. Mit dem Schulbus und den Bären im Gepäck ging es los. Nun kam nochmals das Thema Abschied nehmen vom liebgewonnenen Bären auf. Es flossen auch ein paar Tränchen.

Bewohnerinnen mit Demenz des Pflegezentrum Paulinenpark warteten in einem großen Saal auf die Mädchen. Die Hausleitung Dajana Pejic stellte uns den Bewohnerinnen vor und erklärte, warum wir hier sind. Dann durften die Mädchen eins nach dem anderen ihren Bären an eine Bewohnerin übergeben. Das war ganz schön aufregend für die Schülerinnen und nicht alle trauten sich. Aber natürlich halfen sich die Mädchen auch hier gegenseitig aus, sodass jeder Bär eine glückliche neue Besitzerin fand.

Die Freude und das Staunen der Bewohnerinnen waren groß. Manche bedankten sich verbal, manche mit strahlenden Augen oder einem Lächeln, manche durch Kuscheln mit dem Bären.

Anschließend bekam jedes Mädchen noch ein Eis als kleines Dankeschön. Während die Bewohnerinnen sich auf den Tanznachmittag vorbereiteten machten sich die Mädchen wieder auf den Weg zum Schulbus. Auf der Rückfahrt war dann allen Mädchen klar, was das Besondere an dieser Aktion war. Die Tränen waren versieg und die Freude über die Reaktionen der Bewohnerinnen überwiegte.

Nicola Hasart 2023